Wer Eberswalde selbst kennengelernt hat, denkt vor allem an die viele Natur, die Nähe zu Berlin, die Industriekultur und die unaufgeregten Menschen. Leider hat Eberswalde in ganz Deutschland auch negative Bekanntheit erlangt, insbesondere durch rassistische Gewalt in den Wendejahren. Die Perspektivlosigkeit nach dem Mauerfall erzeugte Frustration, welche von rechtsradikalen Akteuren gezielt gegen die ausländische Bevölkerung gelenkt wurde. Das Ergebnis war ein angst- und gewaltbesetztes Eberswalde, in dem sich Menschen mit dunkler Hautfarbe, offen als Ausländer zu erkennen, kaum noch auf die Straße trauen konnten. Der traurige Höhepunkt dieser Entwicklung war der Tod des ehemaligen DDR Vertragsarbeiters Amadeo Antonio, der durch rassistisch motivierte Gewalt starb.
Freunde von Amadeo gründeten daraufhin den afrikanischen Kulturverein Palanca e.V., den die Klassen 9a und 9a, begleitet von den Deutschlehrerinnen Frau Steuber und Frau Drechsler sowie dem Klassenlehrer der 9a, Herrn Sbresny, besuchten. Sehr detailliert wurde uns von Herrn Munjunga, einem ehemaligen Freund von Amadeo, berichtet, wie die damaligen Verhältnisse waren, welche Hindernisse es bei der Vereinsgründung gab und warum man bis heute doch nicht aufgegeben hat.
Palanca ist bis heute Anlaufpunkt für Flüchtlinge, Veranstalter von Festen und Bildungsanbieter für Schulen. Der Verein hat überregional Bekanntheit erlangt und erheblich dazu beigetragen, Eberswalde zu einer weltoffenen Stadt zu machen. Wir bedanken uns für den aufschlussreichen Besuch und wünschen viel Erfolg für die Arbeit in der Zukunft.
Bericht und Fotos (2): Herr Sbresny