Am 6. Mai 2025 wurde im Pilecki-Institut Berlin mit großem Publikumsinteresse die Ausstellung „Kriegsenden in Polen - Zwischen Hoffnung und Fremdherrschaft“ eröffnet – ein Projekt, das erstmals von deutschen Schüler:innen eine polnische Perspektive auf das Kriegsende zwischen Juli 1944 und Mai 1945 sichtbar macht.
Schüler:innen der 12. Und 13. Klassen des Beruflichen Gymnasiums der Oberbarnimschulen haben in monatelanger Arbeit – unterstützt vom Pilecki-Institut, dem Fortunoff Video Archive der Yale University und weiteren Partnern – Quellen analysiert, Zeitzeugenberichte ausgewertet und eine multiperspektivische Ausstellung konzipiert. Ziel war es, die verschiedenen Erfahrungen und Wahrnehmungen des Kriegsendes in Polen zwischen der Befreiung durch die Rote Armee und der Etablierung sowjetischer Kontrolle nachvollziehbar zu machen.
Ein besonderer Höhepunkt der Ausstellungseröffnung war eine szenische Performance, in der das Publikum selbst aktiv eingebunden wurde: Die Gäste lasen Zeitzeugenzitate laut vor und verliehen so den Überlebenden ihre Stimme – ein intensiver Moment kollektiver Erinnerung.
Auch gestalterisch gingen die Schüler:innen neue Wege: Eine selbst entwickelte Geruchsstation ermöglichte den Besuchern, anhand von Düften wie verbranntem Holz, Pferdemist, Schutt oder Kaffee nachzuspüren, welche Geruchseindrücke sich mit dem Kriegsende verbinden – ein Zugang zur Geschichte über die Sinne.
Die Ausstellung ist noch bis Juni im Pilecki-Institut zu sehen und wird im Anschluss in Eberswalde gezeigt. Sie ist zugleich ein Beitrag der Schule zum Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten.
Wir sind stolz auf unsere Schüler:innen – für ihr historisches Feingefühl, ihren Mut zur Perspektivübernahme und ihre kreative Kraft.
Fotos von der Eröffnung: Pilecki-Institut
Eindrücke von der Ausstellung und der Eröffnung auch auf der homepage der Deutsch-Polnischen Schulbuchkommission: https://schulbuchkommission.eu/ausstellung-zum-kriegsende-in-polen-im-berliner-pilecki-institut/
Bericht und Bilder (5): Herr Dr. Theilig