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Die Brandenburger Autorin Juli Zeh entwirft in »Corpus Delicti« das Science-Fiction- Szenario einer Gesundheitsdiktatur irgendwann im 21. Jahrhundert. Im System der sogenannten „Methode“ ist Gesundheit zur höchsten Bürgerpflicht geworden.

In der Romanwelt lautet die etablierte Grußformel „Santé“ ( = franz. Wort für Gesundheit), getrunken wird heißes Wasser mit einem Spritzer Zitrone. Zur Erreichung des Ziels eines gesunden und langen Lebens kontrolliert der Staat die Lebensführung jedes Einzelnen, eine ungesunde Lebensweise wird bestraft. Die Hauptfigur des Romans ist die 34-jährige Biologin Mia Holl, die den Tod ihres Bruders aufklären möchte und sich dabei von einer Befürworterin zu einer Gegnerin des staatlichen Systems entwickelt.

Im Roten Salon der Oberbarnimschulen wurden während des im Roman zitierten Musikstücks „Which side are you on?“ prägnante Textstellen aus „Corpus Delicti“ gelesen, auswendig zitiert und einander an den Kopf geworfen. Der Hintergrund: „Corpus Delicti“ wurde zunächst als Theaterstück geschrieben (2007) und erschien erst zwei Jahre später als Roman (2009).

Die Schauspielerin, Astrid Rasched, ließ den Roten Salon der Oberbarnimschulen zur Bühne werden und leitete eine kleine „Familienaufstellung“ an. Sie bot den Teilnehmer*innen des Workshops, Schüler*innen der Kurse 12JA und 13BG, am 19. und 23.02.24 somit die Möglichkeit, die Perspektiven der Figuren einzunehmen und einen geschärften Blick auf zentrale (z.B. Mia Holl) und auch auf augenscheinlich ganz unwichtige Figuren (z.B. Weber) sowie ihre Beziehungen zueinander zu erlangen.

Beim „Koffer Packen“ wurde den Schüler*innen die Absurdität dessen, was in „Corpus Delicti“ die Methode verlangt, besonders deutlich: Chip im Oberarm, Sportpflichten, persönliche Datenspur, unzulässige Liebe ist ein Kapitalverbrechen, Desinfektionsordnung, Ernährungsbericht, offizielle Reinigungen und Wäschereien, Fingernägelkauen verboten wegen septischer Gefahr u.v.m. Schließlich reiste die Gruppe noch in den Gerichtssaal, um den Knoten der vielen Beteiligten an Mias Urteil etwas zu lockern.

Dies ist offensichtlich gelungen. Der Methode sei Dank!

Bericht und Fotos (4): Frau Ulla Steube

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Fotos (3): Frau Lembke

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